PRAXIS
Dr. Andreas Janetzki
Hausärztlicher InternistNaturheilkunde Betriebsmediziner

Wie funktioniert Ultraschall?

Bei der Ultraschalluntersuchung werden mit Hilfe von Schallwellen verschiedene Organe dargestellt. Ein Schallkopf, der als Sender und Empfänger arbeitet, sendet Ultraschallwellen aus, die von verschiedenen Organen entweder reflektiert oder absorbiert werden (es ist auch das Prinzip, mit dem sich die Fledermaus orientiert). Auf diese Weise werden die Organe als Bild dargestellt. Dabei werden die unterschiedlichen Gewebe in verschiedenen Grauabstufungen auf einem Bildschirm dargestellt. So lassen sich die Form, Lage und Struktur von Organen darstellen.

In dem besonderen Verfahren der Doppler-Sonographie kann der Blutfluss in Gefäßen und Organen gemessen werden,  bei der Duplex- Sonographie kann ein Gefäß dargestellt werden und gleichzeitig der Blutfluss farbig gezeigt und gemessen werden.

Die Ultraschalluntersuchung birgt keinerlei Risiken und kann schnell und gefahrlos durchgeführt werden. Sie dient dazu, Erkrankungen von Organen zu erkennen oder auch den Verlauf bestimmter Erkrankungen zu verfolgen. Es gibt dabei keine gefährlichen Strahlen.

Für die Untersuchung bringt der Arzt ein Kontaktgel auf die Haut auf. Indem der Arzt den Schallkopf über die Haut bewegt, kann er die verschiedenen Organe darstellen und aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten.

Die Ultraschalluntersuchung wird für verschiedene Körperregionen genutzt:

Ultraschall des Bauchraumes (Sonographie Abdomen)

Dabei werden die Organe des Bauchraumes dargestellt, z.B. Leber, Gallenblase und Gallengänge, Bauchspeicheldrüse, Nieren, Harnblase, Prostata, Milz, die Bauchschlagader (Aorta) und zu einem gewissen Grad der Darm. Es können dabei z.B. Gallensteine, Tumoren (gutartige oder bösartige Veränderungen der Organe), Erweiterung der Bauchschlagader oder auch Verletzungen von Organen mit Blutungen aufgezeigt werden. Auch ein Darmverschluss kann bei der Sonographie des Abdomens diagnostiziert werden. Lufthaltige Organe wie Magen oder Darm können leider nicht ausreichend dargestellt werden, da Luft den Ultraschall schluckt und nicht reflektiert.

Der Patient sollte für diese Untersuchung nüchtern sein und am Vortag keine blähenden Speisen essen, damit die Untersuchung nicht durch vermehrte Gasbildung im Verdauungstrakt gestört wird.

Ultraschall des Herzens (Echokardiographie)

Hierbei wird das Herz mit Hilfe von Ultraschallwellen, die von einer speziellen Sonde ausgesandt und wieder empfangen werden, von außen durch die Brustwand untersucht. Die Schallwellen werden in elektrische Signale umgewandelt und auf einem Bildschirm dargestellt. Dabei können über verschiedene Untersuchungsverfahren die Aktionen des Herzens dargestellt werden, z.B. die Größe der Herzkammern, die Dicke der Herzwände, die Bewegung der Herzklappen und des Herzmuskels, der Blutfluss durch das Herz, die großen Blutgefässe und  schließlich auch die Pumpleistung des Herzens.

Dabei können Vergrößerungen der Herzhöhlen (z.B. durch hohen Blutdruck bedingt), Fehlfunktionen der Herzklappen (wie z.B. eine Verengung der Aortenklappe), Verdickungen der Kammerscheidewand (oft bei Hochdruck), Pumpschwäche des Herzens (z.B. bei einer Herzkranzgefässverengung oder nach Herzinfarkt) , Blutgerinnsel (bei Herzrhythmusstörung), auch Aussackungen des Herzens (Aneurysma) und Flüssigkeitsansammlung im Herzbeutel erkannt werden.

Die Untersuchung wird durch die Brustwand durchgeführt (transthorakal). Dabei liegt der Patient auf der linken Körperseite, wobei der linke Arm nach oben gestreckt wird. Dabei wird noch ein EKG abgeleitet. Das EKG ermöglicht die übereinstimmende Kontrolle des Stromkurvenverlauf mit der Herzaktion (Anspannung- Entspannung). Der Arzt bringt das Kontaktgel auf den speziellen Schallkopf auf, setzt den Schallkopf an bestimmten Stellen über dem Herzen an, kippt und dreht diesen, um das Herz aus verschiedenen Winkeln und mit all seinen Strukturen darstellen zu können

Die Untersuchung ist völlig gefahrlos und es fallen keine gefährlichen Strahlen an.

Ultraschall von Blutgefässen (Doppler-/Duplexsonographie)

Diese spezielle Ultraschalluntersuchung dient dazu, mit Hilfe von zweidimensionalen Bildern Verengungen oder Veränderung der Innenschicht der Blutgefäße wie z.B. arteriosklerotische Kalkablagerungen aufzuzeigen und mit Hilfe des Fließverhaltens und der Geschwindigkeit des Blutflusses gefährliche Verengungen oder auch Aussackungen von Gefäßen festzustellen. Zudem lassen sich auch der Verlauf der Gefäße und Thrombosen darstellen.

Die vom Schallkopf ausgesandten Schallwellen treffen auf die Blutkörperchen in den Blutgefässen und werden je nachdem wie schnell, gleichförmig oder turbulent das Blut fließt von diesem zurückgeworfen. Diese Reflektion wird als Geräusch hörbar gemacht und als Kurve aufgezeichnet oder auch als Farbfluss gezeigt.

Es können mit dieser Methode  die Blutgefäße der Beine, der Arme, der Halsschlagader und der Hauptschlagader (Aorta) untersucht werden. Auch der Blutfluss durch das Herz kann so gezeigt werden (s. Echokardiographie).

Für die Untersuchung liegt der Patient meist auf dem Rücken. Über dem zu untersuchenden Gefäß wird ein Kontaktgel aufgetragen und der Arzt bewegt den speziellen Gefäßschallkopf über dem Gefäß. Zunächst wird das zweidimensionale Bild auf dem Monitor betrachtet, dann wird mit Hilfe von farbcodierten oder in akustische Signale umgewandelten Untersuchungsprogrammen die Richtung und die Geschwindigkeit des Blutflusses dargestellt und beurteilt.

Hausärztlicher Internist